Meine Investitionsgeschichte reicht bis ins Alter von 8 Jahren zurück, als alles mit einem Sparprodukt losging. Meine Eltern gaben mir wöchentlich Geld für die Schule. Ich habe nicht alles ausgegeben und sobald ich etwa 1 € (in der aktuellen Währung) gespart hatte, konnte ich mir ein Spielzeug kaufen, das ich schon länger haben wollte. Was heute wie ein kleiner Betrag erscheint, dauerte damals Monate, bis ich ihn gespart hatte. So kam ich auf den Geschmack, meine Ziele zu erreichen, indem ich etwas zur Seite legte und habe meine erste Lektion gelernt – zuerst sich selbst bezahlen.
Das hat mir auch geholfen, die Gewohnheit zu entwickeln, weiterhin etwas Geld beiseite zu legen und ich habe dies durchgehalten, bis ich zur Universität ging. Mit der Zeit ging es weniger darum, etwas anzusparen, um sich ein paar Dinge zu kaufen, sondern mehr darum, Rücklagen zu bilden.
Es gab auch mal das Ereignis während der Grundschulzeit, als ich meinen Eltern am Ende des Monats etwas Geld leihen musste (sie haben ihr Portemonnaie zu Hause vergessen) und es am Anfang des Monats zurückbezahlt bekam. Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, war, dass man den Vorgang als Darlehensvergabe bezeichnen kann. Vielleicht hätte ich ja Zinsen dafür verlangen sollen?
Ich brauchte einige Zeit, um zu erfahren, dass man sein Geld auch für sich arbeiten lassen kann und dass es Produkte gibt, mit denen man jährlich mehr als 0 % verdient.
Als ich zur Universität ging, hatte ich einen recht anständigen Betrag gespart und auch von meinen Eltern etwas extra bekommen (was sie für meine Studiengebühren zurückgelegt hatten). So konnte ich mir einen Laptop kaufen und hatte noch einige Reserven übrig.
Glücklicherweise bekam ich zu diesem Zeitpunkt ein Buch über Geld in die Hände (das Buch hieß wörtlich übersetzt “Geld”). Mir wurde klar, dass ich mit meinem Geld etwas Schlaueres als Sparen tun konnte – also nahm ich meine erste Einzahlung vor und erhöhte meine Einnahmen beträchtlich – ich fing an, eine Rendite von 1% auf meine Investitionen zu erzielen!
Es dauerte noch ein paar Jahre, bis ich schließlich meine erste Aktienanlage tätigte. Dies geschah, als ich meinen ersten richtigen Job als Bankangestellter bekam. Da ich zu dieser Zeit 550 Euro brutto verdiente, war ich gerade so in der Lage, 50 Euro pro Monat zur Seite zu legen. So dauerte es etwa 10 Monate, bis ich 500 € angespart hatte. Erst dann machte es Sinn, meine erste Aktie zu kaufen.
Als meine Einnahmen zu wachsen begannen, konnte ich auch mein Portfolio erweitern. Mein Grundsatz damals wie heute ist, dass man so früh wie möglich anfangen sollte, um eine nützliche Gewohnheit anzunehmen. Ein Verlust von 50 Euro am Anfang könnte in späteren Phasen (wenn man mehr verdient oder mehr Geld zum Investieren hat) gleichbedeutend mit 500 oder 5.000 Euro sein. Der einzige Unterschied besteht darin, dass man seine Fehler viel früher macht und aus ihnen lernen kann. Sobald größere Beträge für Investitionen zur Verfügung stehen, ist man in der Zwischenzeit bereits ein klügerer Investor geworden.
Nach meinem ersten Aktienkauf hat es nicht lange gedauert, bis ich meine erste Mietwohnung gekauft habe. Glücklicherweise hatte ich bereits eine Wohnung und ich konnte meinen ersten Hypothekarkredit mit dieser als Sicherheit aufnehmen. Ich las weiter und lernte verschiedene Investitionsmethoden kennen. Während dieser Zeit beschloss ich auch, die Mitgliedschaft im 50 %-Club anzustreben, das heißt, 50 % meines Einkommens beiseite zu legen und zu investieren.
Nach 8 Jahren diversifizierte ich mein Portfolio weiter und fügte ein weiteres Ziel hinzu – mein passives Einkommen zur Deckung meiner monatlichen Grundausgaben (Miete, Nebenkosten usw.). Heute ist es diversifiziert zwischen Immobilien in Form von Mietwohnungen, Krediten über verschiedene Plattformen (hauptsächlich Estateguru, aber ich halte auch Investitionen bei anderen großen Plattformen, um die Produkte zu diversifizieren), Eigenkapital und einem kleineren Portfolio von Aktien.
Damit kommen wir zu meinem letzten Prinzip – der Diversifizierung. Da ich aktiv an der Leitung eines Unternehmens beteiligt bin, habe ich keine Zeit, ständig an meinem Portfolio zu arbeiten und die Erträge zu maximieren. Ich betrachte mich eher als passiven Investor. Da meine tägliche Arbeit bei Estateguru liegt, versuche ich bei meinen Investitionen auch, so viel wie möglich zu automatisieren. Digitale Anlageprodukte machen es einfacher. Ich weiß, wenn ich aktiv daran arbeiten sollte, könnte ich wahrscheinlich höhere Renditen erzielen. Gegenwärtig habe ich mir jedoch ein Ziel von 10 % Rendite für mein gesamtes Portfolio gesetzt.
Um diese eher passive Strategie umzusetzen, folge ich auch einfachen Diversifikationsprinzipien: diversifiziere zwischen allem. Wie bereits erwähnt, diversifiziere ich einfach zwischen verschiedenen Anlageklassen und auch innerhalb der Anlageklassen (wenn ich z. B. in Crowdfunding investiere, meine ich verschiedene Plattformen und Anlageklassen). Mir entgeht wahrscheinlich die maximale Rendite, ich kann aber ohne große Schwankungen glücklich schlafen. Selbst wenn eine Anlageklasse in Schwierigkeiten gerät, besteht Hoffnung, dass andere das Endergebnis ausgleichen.
Es hat Zeiten gegeben, in denen ich mich auch fragte, warum ich mich überhaupt mit Mieten und Immobilienbesitz beschäftige? Vor allem, wenn Automatisierung und Passivität das Ziel sind. Der Bereich ist auch nicht so liquide wie Aktien oder andere Anlageklassen. Es braucht meine physische Zeit und auch die Renditen sind in der Regel niedriger. Aber was mir daran gefällt, ist der monatliche Cash-Flow, der generiert wird und gleichzeitig die potenzielle Steigerung des Vermögenswerts. Auf lange Sicht dabei zu sein, wie man sagen könnte.
Deshalb machen auch immobilienbesicherte Darlehen den Hauptteil meines Portfolios aus – um monatlich Barmittel zu erhalten und gleichzeitig die Sicherheit zu haben, dass es bei Projektschwierigkeiten zumindest Objekte gibt, die man verkaufen kann. Nun könnte man immer noch sagen, dass ich noch zu vielen Immobilienrisiken ausgesetzt bin, und das mag sogar stimmen, aber andererseits ist der Bereich derjenige, den ich am besten kenne. Da ich zum Management-Team von EstateGuru gehöre, weiß ich, dass ich einen großen Einfluss darauf haben kann, die Dinge auf der Plattform und für die anderen Investoren in gute Bahnen zu lenken.
Ich möchte mit diesem Motto abschließen: Es ist immer zu spät, mit dem Investieren zu beginnen. Sie hätten schon gestern damit anfangen sollen.